Oman gilt immer noch als Geheimtipp unter den Reisezielen im Vorderen Orient. Mit Understatement gegenüber den schillernden, laut und rasant wachsenden Zentren der Vereinigten Emirate oder der touristischen Expansionspolitik Saudi-Arabiens bewahrt sich das Sultanat Tradition und Geschichte. Auf einer Fläche etwas kleiner als Deutschland leben gerade einmal 4.6 Millionen Menschen. Viel Raum für Wüste, Berge, karge und doch voller Leben steckende Landstriche. Oman wird in einer turbulenten Region auch «Land of Peace» genannt. Die Bewohner strahlen Harmonie und Toleranz aus. Doch für ein paar Tage im Jahr durchbricht eine Laufveranstaltung diese Ruhe. Der Oman Desert Marathon zieht seit 2013 Laufbegeisterte aus allen Teilen der Welt an.
Beim Start am Fort Al Wasil mischen sich mehr oder weniger sportlich gekleidete Beteiligte zum grössten Ausdauerevent der Gegend. Die meisten aus der angrenzenden Kleinstadt Bidiya. Andere aus dem zweihundert Kilometer entfernten Muskat. Dazu gesellen sich wenige Weitgereiste. Los geht es mit Marschmusik von der lokalen Blaskapelle. Gut, hier im orientalischem Raum sind Trompeten und Tuba seit Jahrhunderten durch Dudelsack und Trommeln ersetzt. Die begleitende Mannschaft wippt den Asa – einen gebogenen Kamelstock, im Takt. Am Gürtel der festlichen Trachten tragen die Herren der Schöpfung voller Stolz den Khanjar, einen Krummdolch. Die langen losen Gewänder der Männer meist in schlichtem Weiss gehalten, die Frauen in schwarz. Kein Mann im Oman verlässt das Haus ohne Kopfbedeckung. Die Pflege der Traditionen haben hohen Stellenwert.
Da wirken die bunt gekleideten Läufer schon sehr exotisch. Siebenhundert Starter verteilen sich auf unterschiedliche Kategorien vom fünf Kilometer Fun Run bis hin zum 165 Kilometer Etappenlauf. Nervosität, aber auch eine Aufbruchstimmung liegen in der Luft. In der Gegend finden regelmässig Pferde- und Kamelrennen statt. Der Oman Desert Marathon bildet da einmal im Jahr eine willkommene Abwechslung.
Schnellen Schrittes schlängelt sich die Menge durch die Gassen und Palmen hinaus aus der Oase. Hinein in die angrenzende Wüstenlandschaft Al Wahiba. Eine der schönsten Wüsten unseres Planeten. Unzählige, steil aufragende Dünen ziehen sich über 180 Kilometer von Nord nach Süd. Der Spielplatz für die Mehrtagesläufer ist bereit. Auf vier Etappen gilt es 42, 55, 47 und 21 Kilometer in diesem meist feinsandigen, unwirtlichen Terrain zurückzulegen. Während sich alle Teilnehmer der kürzeren Distanzen auf ihren Wendepunktstrecken mehr und mehr aus dem Starterfeld verabschieden und den Rückweg Richtung Ziellinie antreten, hinterlassen siebenunddreissig Abenteuersuchende mit gepackten Rucksäcken ihren Spuren im Sand. Immer weiter geht es hinein in karges Ödland. Einzig begleitet von sanft im Takt ihrer Schritte wiegender Dromedare. Die Wüstenschiffe sind allgegenwärtig.
Erst vor zwei Tagen aus dem heimischen Winter angereist, bin ich noch nicht an die sommerlichen Temperaturen gewöhnt. Es fühlt sich aber auch gut an, mitten im Januar in T-Shirt und kurzer Hose unter blauem Himmel und leuchtender Sonneneinstrahlung Small Talk mit anderen Teilnehmern zu halten. Alles besser als im grauen Hochnebel zu Hause Runden zu drehen. In den vergangenen Wochen sind dabei auch nicht allzu viele Kilometer zusammengekommen. Nicht dem Wetter geschuldet, sondern meinem Gesundheitszustand. Eine hartnäckige Verletzung im linken Gesäss lässt einfach nicht locker. Im wahrsten Sinne. Die Verkrampfung strahlt bereits bei den ersten Schritten schmerzvoll zum Thalamus. Nach kurzer Bewertung dort oben entscheiden die zuständigen Gehirnbereiche: Weitermachen! Kein Grund zum Jammern!
An den ersten Dünenanstiegen macht sich sofort der schwere Untergrund bemerkbar. Im losen Sand verpufft die Energie ähnlich wie beim Laufen in frischem Pulverschnee. Sanft ist für uns Zweibeiner anders. Im Gegensatz zu den topfdeckelgrossen Abdrücken der Kamelhufe haben selbst Laufschuhe der Grösse 48 in Sachen Grip das Nachsehen. Die Hände zur Hilfe nehmend lassen sich die bis zu 200 Meter Erhöhungen nur mit Zwischenstopps bewältigen. Ausser die Topläufer, Marokkaner und Omanis. Sie fliegen förmlich durch den losen Sand. Hinterlassen kaum einen Fussabdruck.
Langsam schleicht sich ein Humpeln ein. Die Anstiege sind willkommene Abwechslung im Laufrhythmus. Auch wenn sie nur mit erhöhtem Kraftaufwand zu bewältigen sind. Das spielt mir nicht in die Karten. Selbst beim Dünen-Bergab-Cruisen sticht mit jedem Laufschritt irgendetwas in der Tiefenmuskulatur oder den angrenzenden Strukturen. Und sendet Reize in den Oberschenkel. Was soll’s. Das Alter macht sich langsam bemerkbar. Oder die läppischen Laufdistanzen der vergangenen Jahre. Heute hilft noch die Ablenkungsstrategie.
Zusätzlich zu unserem mitteleuropäischen Gewicht wiegen die Rucksäcke schwer. Essen, Kleidung, Schlafuntensilien, Erste Hilfe Set und das übliche Equipment bei diesen Selbstversorgerläufen muss jeder bei sich haben. In den Camps warten, anders als bei anderen Wüstenläufen, Annehmlichkeiten wie Duschen, Campingtoiletten mit Wasser und angenehme Temperaturen selbst nachts. In den Wintermonaten wird es vielleicht mal 16 oder 18 Grad kalt. Und am Tage liegen die Werte um die 30 Grad Celsius. Angemessen für die Laufetappen und komfortabel schlafbar in den offenen Berberzelten. Ist das schon Clamping?
Uneingeschränkter Luxus erwartet die Teilnehmer beim Oman Desert Marathon dann allerdings nicht. Die einsamen Stunden in den endlosen Sandbergen zehren an der Physis. Immer wieder erfrischt mal eine leichte Brise die sonst so trockene Wüstenluft. Die malerischen, fein strukturierten Wellenlinien in unterschiedlichsten Gelb- und Orangetönen lassen die Abgeschiedenheit vergessen. Die Psyche bekommt genügend Kraftfutter trotz der vegetationsarmen Umgebung. Ein Bein vor das andere ist das Motto. Stundenlang. Beschäftigung mit dem Ich, seinem Zustand. Abtasten der Ressourcen. Leiden auf hohem Niveau. Grenzerfahrung? Da bleibt selbst bei noch so grosser Erschöpfung noch Luft nach oben.
Am zweiten Tag ist Rennen nur noch für einen Teil der 55 Kilometer langen Tagesetappe möglich. Eine zusätzliche Stunde Ruhe (Start musste aufgrund von tief liegendem Nebel verschoben werden, Sicht = Null) nahm ich dankend in der Horizontalen an. Los geht es dann im Laufschritt. Relativ locker für eine Weile. Beim ersten Checkposten, nach zehn Kilometern, ist eine Entlastung des Schmerzbereiches nur noch humpelnd möglich. Beim Auftreten des linken Beines zuckt der Fuss bereits zurück. Das wird ein langer Tag. Eine Zielankunft habe ich jedoch nie in Frage gestellt. Nach über zehn Stunden in der herrlich, in sich ruhenden Wüstenlandschaft, wanke ich unter dem Zielbogen hindurch. So lange für lächerliche 55 Kilometer? Der Wettkampf hier soll mir noch ganz andere Grenzen aufzeigen.
Mit unkontrolliert zuckenden Extremitäten liege ich gekrümmt auf dem samtenen Teppich, der die Berberzelte vom feinsandigen Untergrund trennt. Rien ne va plus – nichts geht mehr. Essen – keine Lust, Aufstehen – unmöglich, Schlafen – weit weg von Entspannung. Ich vegetiere vor mich hin und rede mir immer wieder ein: bis morgen früh wird das schon wieder. Am kommenden Tag folgt die Nachtetappe mit Start am Mittag. Das bringt ein paar zusätzliche Stunden Erholung.
Und tatsächlich. Nach ein paar Stunden Ruhe, vollem Magen, gelockerten Beinen und gelüfteten Kopf sieht die Welt doch schon wieder anders aus. Für einen sehr, sehr kurzen Moment. Voller Euphorie stampfe ich an der Spitze unserer Startgruppe im weichen, orang-gelben Untergrund voraus. Die Spitzenläufer starten zeitverzögert eine Stunde später. Und Teilnehmer, die im Starterfeld weiter hinten platziert sind, haben das Camp bereits zwei Stunden vor uns verlassen. Wie lange wird es dauern, bis die ersten vor uns zum Überholen auftauchen? Normalerweise stelle ich mir diese Frage. Nicht heute. Die Schritte werden holpriger. Der rechte Fuss voller Bereitschaft mit 100-prozentigem Einsatz. Links ist kein Gefühl mehr zu erwarten.
Nächste Austragung 18. bis 23. Januar '25
Erlebe dein faszinierendes Laufabenteuer wie aus 1001 Nacht
Immer wieder tauchen kleine Nomaden Camps auf. Kamelzüchter, die sich temporär in den weitläufigen Dünentälern niedergelassen haben. Die Kinder der Familien verändern das Bild der Einöde. Fröhlich lachend sind die Läufer eine willkommene Abwechslung in deren Alltag. Barfuss sprinten sie laut lachend mehrere hundert Meter voraus. Ob ihnen das beim Seriensieger Rachid Elmorabity ebenfalls gelingt, ist nicht bekannt. Er prescht jeweils mit einzelnen Podest Anwärtern vorweg und wird die diesjährige Ausgabe des ODM, wie die Veranstaltung kurz heisst, zum achten Mal gewinnen. Als neunmaliger Marathon des Sables Champion ist er seit einem Jahrzehnt das Mass der Dinge, wenn es um Wüstenläufe geht.
Meine Gedanken kreisen im Hier und Jetzt. Es gibt nur eine Lösung: ich muss den Wettkampf hier aufgeben! Als Genuss- und Gesundheitssportler mit ausreichender Erfahrung im Umgang mit Schmerzen macht das Ganze so keinen Sinn mehr. Der nächste Checkposten ist nur noch ein oder zwei Kilometer entfernt. Von dort sollte ich eine Transportmöglichkeit zurück in ein Hotel oder gar bis in die Stadt Muskat finden. Ich bin in den Oman geflogen, um das Land zu erkunden und in die Geschichte einzutauchen. Wenn es nicht hier in der Wüste laufend geht, dann halt entspannt in urbaneren Gefilden.
Runterkühlen kann man alle zehn Kilometer. An den Checkposten warten Getränke auf Eis! Ein weiteres Extra, dass die Teilnehmer dieses Wettlaufes erwartet. Überhaupt wirkt die gesamte Organisation erfahren und gelassen. Die Mediziner haben in den Camps alle Hände voll zu tun, um die Blessuren des Tages vergessen zu machen. Selbst ein Podologe ist im Team. Auf ihn wartet tagtäglich harte Arbeit. Die Füsse schwellen auf den langen Etappen bis an die Schuhenden an. Schwellungen und Blasen sind kaum vermeidbar. Doch während die Teilnehmer abendlich zu ihrem Platz auf dem weichen Teppich im Zelt humpeln, stehen sie am nächsten Morgen wieder entschlossen am Startbogen.
Einer dieser Mediziner sitzt mir an eben diesem erwähnten nächsten Checkposten gegenüber. Nach meiner Aussage, das Rennen hier zu beenden, hat er keine andere Frage an mich als: Warum? Er hat mich humpelnd hier ankommen gesehen. Ich verstehe seine Reaktion nicht. Anstatt mich als medizinischen Notfall einzustufen und sofort den zuständigen Spezialisten zu übergeben, fällt ihm nichts anderes ein, als mich darauf hinzuweisen, dass es keine Cut-Off Zeiten gibt. Ich soll mich wieder auf den Weg machen und Kilometer entsprechend meinen Möglichkeiten abarbeiten. Mit Pausen, das Tempo angepasst, nicht pushen, sondern die Einöde und faszinierende Umgebung geniessen. Und noch etwas sagt er: es gibt ganz andere im Starterfeld, die einen Grund hätten, aufzuhören. Nicht ich!
Das sitzt tief. Und ich muss ihm Recht geben. Ein Mitstreiter, Pol aus Spanien ist halbseitig gelähmt und läuft hier täglich souverän seine Pace. Was hat er im Leben schon alles durchgemacht? Da komme ich mir mit einem lokalem Schmerz plötzlich wie ein absolutes Weichei vor. Auf geht’s! Weiter! Es gilt keine Zeit mehr hier im Sitzen zu verlieren.
Was für ein eigensinniges Volk, diese Abenteuerläufer. Ist es der Lauf Anteil, der einen solchen Event ausmacht? Oder die Kameradschaft, sich gegenseitig zu unterstützen? Jeder gönnt jedem den persönlichen Erfolg. Diese kleinen Fluchten aus dem Berufsleben und aus dem Alltag schweissen zusammen. Gemeinsame Erlebnisse. Pfadfindernächte unter klarem Sternenhimmel. Erfahrungsaustausch der Erlebnisse rund um den Globus. Heitere Geschichten rund ums Laufen und Reisen. Die Community ist eine Eigene. Verkörpert eine eigene Disziplin des Langstrecken- oder Ultralaufes. Ergebnisse sind, ausser bei der Handvoll Spitzenathleten Nebensache. Was zählt ist das Sein. Hier in der Al Wahiba Wüste. Oder sonst wo an den entlegensten Ecken.
Es wird nicht der lustigste Tag in meinem Leben. Mit schwindendem Tageslicht nähert sich der spannende Teil der Etappe. Die goldene Stunde bezaubert aber zuerst noch mit unglaublichem Farbenspiel. Allein diese Momente, jetzt hier draussen das erleben zu können, ist alles Leiden wert. Die Schatten der wenigen Büsche auf dem welligen Sand werden länger. Und auch mein eigener. In der unendlichen Weite werde ich zum Riesen. Wachse über mich hinaus. Und das braucht es auch, um diesen Tag und somit eine weitere Etappe auf dem Weg zum Finisher beim Oman Desert Marathon erfolgreich abschliessen zu können.
Längst habe ich auf Genussmodus umgestellt. Der Schmerz? Ja, der ist noch da. Er wird aber auch nicht geringer, wenn ich mich weiterhin selbst bemitleide. Im Lichtkegel der Stirnlampe wackele ich vor mich hin und erträume mir Flaschengeister, bezaubernde Jeannies, Ali Baba, Alladin und andere Figuren, die ihren Ursprung in dieser Gegend hier haben und in Buchform als Märchen aus 1001 Nacht weltweit bekannt wurden.
Nach Ankunft heute geht es mir viel besser als gestern. Es waren nur 47 Kilometer. Und wieder benötige ich über zehn Stunden. Andere Teilnehmer schlafen bereits, während ich mir die Annehmlichkeiten einer Dusche gönne und wenig später in einen tiefen Erholungsschlaf falle. Fest im Bewusstsein, die fehlenden 21 Kilometer noch zu überstehen. Mein Mindset hat sich heute gewendet.
Ehrlich. Wüsten sind ehrlich. Zeigen unbarmherzig Stärken und Schwächen auf. Verstärken Schmerz. Aber auch Glücksgefühle. Warum tun wir Menschen uns so etwas an? Es gibt doch die herrlichsten Plätze auf unserem Planeten. Müssen wir in jeden Winkel der Mutter Erde vordringen und unsere Abdrücke hinterlassen. Unbedingt! Der Lerneffekt solch einer Reise in Verbindung mit sportlicher Aktivität ist immens. Vorurteile sind plötzlich nichtig. Unser Dasein bekommt einen ganz anderen Stellenwert. Geschichte und Kultur fremder Nationen werden zum Greifen nahe. Der Konkurrenzkampf, aber auch religiöse und politische Unterschiede werden mit einem Lächeln im Camp beiseitegeschoben. Weder am TV noch auf Youtube lässt sich diese Atmosphäre einfangen. Wir müssen in die Welt und uns ein eigenes Bild machen. Am besten aktiv.
Ein Paar Teilnehmer sind bereits aus dem Wettkampf ausgestiegen. Ich bin noch dabei und stehe entspannt am Start des letzten Morgens. Einen Halbmarathon. Selbst im weichen Wüstensand sollte das noch irgendwie gehen. Da habe ich schon andere Schlachten geschlagen (muss mich grad etwas motivieren… 😉). An solch einem letzten Tag sind alle gut drauf. Die vorderen Platzierungen sind bezogen. Es wird ein Home Run. Jeder sehnt sich nach einem richtigen Bett und Dusche. Auch wenn die weiche Sandmatratze herrliche Schlafqualität bietet. Annehmlichkeiten sind herzlich willkommen.
Und genauso herzlich werden auch die Teilnehmer im Ziel empfangen. Nach ein paar Stunden mehr im omanischen Wüstensand nehme ich alle Kräfte zusammen und unterdrücke jeglichen Schmerz. Die letzten Meter müssen gerannt werden. Mir kommt die Kampfszene aus dem Monty Python Klassiker «Ritter der Kokosnuss» in den Sinn. Aufgeben? Ach, das ist nur ein Kratzer, es gibt Schlimmeres… Mit einem breiten Lächeln kreuze ich die Zeitmessmatte. Und danke dem englischen Rennarzt für den virtuellen Tritt in den Hintern, den er mir an jenem besagten Checkposten verpasst hat. Manchmal braucht es diese Einwirkungen von aussen, um sein Potential abrufen zu können.
Der Oman Desert Marathon bietet ein breites Feld an Emotionen. Eintauchen in die Atmosphäre des Märchenlandes. Vieles noch ursprünglich. Erbarmungslose Wüste. Warm lächelnde, stets hilfsbereite Menschen. Alles wirkt so entspannt. Für ein paar Tage vergisst man den Lärm der Welt. Ersetzt durch den eigenen, impulsiv hämmernden Herzschlag. Eine Oase der Eintracht im Vorderen Orient. Mit einem empfehlenswerten Laufevent.
Mein Resümee fällt trotz eines semioptimalen Auftretens (im wahrsten Sinne) positiv aus. Diese unglaubliche Natur in Laufschuhen und nicht aus dem Fenster eines 4×4 zu erleben, hat mein Leben wieder einmal bereichert. Es war nicht der leichtgängigste Ferienausflug. Aber sind es nicht genau diese Erlebnisse, die sich im Hirn einbrennen? Je grösser der Aufgabenberg, desto mehr Energie entwickeln wir zur Bewältigung. Und wachsen daran.
Mit zwei Tagen Verzögerung (nach meiner fast Aufgabe auf der dritten Etappe) erreiche ich Muskat und tauche ein in die weit zurückreichende Geschichte dieses Landes. Bis 5’000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zeugen Fundstellen von einer hochentwickelten Kultur. Eine Seefahrernation, die neben Sindbad, einem meiner Kindheitshelden, bereits früh Handelsrouten auf den Weltmeeren erkundet hat. Das Land versprüht bis heute den Charme und Zauber des Orients. Und lässt uns hineinträumen in die schönsten Märchen aus 1001 Nacht. Das ist ebenfalls Teil des Oman Desert Marathon: eine Zeitreise in die prägende Geschichte des Vorderen Orient. Das lässt sich kaum besser als in Laufschuhen zu erleben.
Nächste Austragung 18. bis 23. Januar '25
Erlebe dein faszinierendes Laufabenteuer wie aus 1001 Nacht
Die Austragung 2024 in tollen bewegten Bildern auf Youtube:
Photo Credits «Oman Desert Marathon«
Oman Desert Marathon / Abdulrahman Alkindi
Oman Desert Marathon / Qais Alhajri
Oman Desert Marathon / Yahya Alhajri
Ian Corless
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