
Sportwissenschaftler Dr. Konrad Smolinski im Interview. Dr. Konrad Smolinski betreut die Teilnehmer in den ACTREME sport. adventure. travel. Training Camps. In diesem Jahr konnten die Trainingslager für Triathleten, Radfahrer und Läufer leiden nicht stattfinden. Die aktuellen Umstände stellen Sportler, aber auch weniger Aktive immer wieder vor neue Herausforderungen. In aussergewöhnlichen Situationen sind professionelle Inputs besonders wichtig. Ich hatte die Gelegenheit, mit Konrad über die aktuelle Situation, Bewältigungsstrategien, aber auch positive Effekte und sein neues Buch zu sprechen.
Wir befinden uns gerade in einer ungewohnten Zeit. Wie hast du die Pandemie bis heute überstanden? Wie für sicherlich fast jeden, war auch für mich die neue Situation anfangs sehr befremdlich. Ich persönlich komme damit aktuell gut zurecht, empfinde nur wenige der Massnahmen als besonders einschränkend oder störend. Meiner Familie und mir geht es gut. Die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, haben sich nicht grundlegend verändert. Klar, ich möchte gern wieder mal nach Asien reisen oder an entlegenen Orten einen Wettkampf bestreiten. Aber das kommt alles bald wieder und lässt die Vorfreude in mir steigen. Aus beruflicher Sicht gab und gibt es weiterhin viele Hürden zu meistern, welche die Pandemie mit sich bringt. Zum Glück habe ich in der KS-SPORTSWORLD ein Team aus ganz tollen Menschen um mich herum. Meine Mitarbeiter und ich haben gegenüber anderen Branchen sicherlich einige Vorteile. So sind wir z.B. bei der Ausübung unserer Arbeit recht flexibel und meist ortsungebunden. Die grundlegende Athletenbetreuung wurde auch vor der Pandemie bereits per Online-Trainingsplattform, Telefon und Skype aus dem Homeoffice realisiert. Personalcoachings und Kleingruppentrainings waren bzw. sind, bis auf die Zeiten des harten Lockdowns, mit entsprechenden Hygienekonzepten möglich. Lediglich unsere Schwimm- und Laufseminare oder die gemeinsam mit ACTREME organisierten Camps mussten leider im Jahr 2020 ersatzlos ausfallen.
Was sind deine Bewältigungsstrategien in Krisen? Zunächst sollte sich jeder Mensch einmal Gedanken machen, was für ihn eigentlich eine Krise ist, bzw. was an der aktuellen Situation das Gefühl von Unsicherheit, Angst und Unzufriedenheit in ihm auslöst. Das Wort Krise wird allgemein mit unsicheren Zeiten, in denen man keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, sich überfordert und hilflos fühlt, keine Handhabe mehr hat, definiert. Sich über seine Gedanken, Gefühle und Empfindungen im Klaren zu werden, kann sehr viel Ruhe und Selbstvertrauen schaffen. Und wenn ich selbst die Situation (wie im Falle der Pandemie) mit meinen eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht aktiv verändern kann, dann bleibt mir nur die Möglichkeit der emotionalen Bewältigung. Die einfachste und zugleich beste Form dieser Bewältigungsstrategie ist die Akzeptanz. Akzeptiere, was ist, nimm die Situation so an, wie sie ist und mach das Beste daraus. Beschäftige dich häufiger mit den Dingen, die du beeinflussen kannst, die du gern machst und viel weniger mit dem, was du nicht kannst. Psychologisch gesehen ist es völliger Blödsinn, sich täglich vor Augen zu halten, was man nicht kann oder worin man nicht gut ist. Viel besser ist es hingegen, sich zu fragen, was kann ich in der aktuellen Situation pro-aktiv machen was mir guttut, was ich mag oder was mich weiterbringt. Wenn man einmal für sich erkannt hat, was Lebensfreude und Glück wirklich bedeuten, dann weiss man, dass man nie das Opfer der äusseren Umstände sein muss. Selbstreflexion und Klarheit spielen da für mich eine übergeordnete Rolle. Was will ich wirklich, was sind meine Visionen, Ziele und daraus resultierenden Pläne für die kommenden Jahre? Klarheit darüber, was mich täglich antreibt, was mir guttut, welche Menschen ich um mich schätze, welcher Lebensstil zu mir passt usw. Je extremer man die Situation wahrnimmt, desto stärker profitiert man davon, sein Ziel oder seine Lebensvision klar zu kennen. Jede Lebensphase bringt ihre Besonderheiten mit sich und jeder Mensch ist einzigartig. Daher kann das nur jeder selbst für sich beantworten. Ich für mich vermeide beispielsweise noch mehr den Konsum von sozialen Medien und Fernsehen mit negativen Inhalten. Ausserdem achte ich auf meine persönlichen Lebensgewohnheiten wie regelmäßige und vielseitige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf.
Sportler vermissen Wettkämpfe. Wird es in den kommenden Jahren einen Nachholbedarf geben oder haben die Einschränkungen einen Trend hin zu lockeren sportlichen Einheiten zur Gesunderhaltung ausgelöst? Mit dem Nachholen ist das immer so eine Sache. Wir möchten gern Schlaf nach durchzechten Partynächten nachholen, wir möchten oft auch durch Diäten die Phasen des unkontrollierten Essens wett machen, wir möchten gern Bewegungsmangel nach langen Autofahrten oder nach stundenlangem Bürostuhlsitzen ausgleichen und wir möchten gern „Leben“ nachholen, nachdem wir viele Jahre gearbeitet haben. Die Natur funktioniert so nicht. Sicherlich steigt die Sehnsucht nach den Dingen, die wir durch die aktuellen Einschränkungen nicht dürfen oder machen können. Ob das dann im Anschluss zu einem häufigeren oder intensiveren Ausüben führt, bleibt abzuwarten. Vielmehr bringt die Veränderung immer auch neue, andere Formen des sportlichen Handelns mit sich. Wettkampfformate werden oder haben sich bereits an die Situation angepasst. Denkt man nur an die vielen virtuellen Rennserien. Aber ein Marathonläufer wird im Jahr nach der Pandemie wahrscheinlich nicht mehr Marathons laufen als davor. Ein Triathlet wird im Jahr nicht plötzlich mehrere Ironman machen, nur weil dies für ein, zwei Jahre nicht so möglich war. Hier werden die körperlichen, aber vor allem die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten begrenzend wirken. Vielmehr sehe ich in der aktuellen weltweiten Pandemielage eine grosse Chance, dass die Menschen die Dinge, die für so selbstverständlich galten, wieder mehr an Wertschätzung gewinnen. In unserem speziellen Fall bspw., dass wir jedes Jahr im Frühjahr gemeinsam mit vielen tollen Menschen auf der schönen Insel Mallorca unsere Zeit in einem Triathlon Camp verleben können.
Individuelle Trainingsplanung
als Schlüssel zum Erfolg im Sport, Alltag und Beruf.
Schauen wir auf die positiven Effekte. Es sind so viele Menschen in der Natur unterwegs wie noch nie. Das gibt doch Hoffnung, dass wir uns auch künftig mehr Gedanken zu unserer Gesundheit machen. Wie siehst du das? Studie zeigen zwar, dass Spaziergänge, Wanderungen, Laufen oder Radfahren in der Natur während der Pandemie im deutschsprachigen Raum zugenommen haben. Ob sich dadurch tatsächlich mehr Menschen mehr Gedanken zu ihrer Gesundheit machen bzw. ein grundsätzlicher Trend zu besseren Lebensgewohnheiten erkennbar ist, wage ich zu bezweifeln. Im Zusammenhang mit dem Lebensstilverhalten zeigen die aktuellen COVID-Studien, dass die körperliche und sportliche Aktivität insgesamt während des Lockdowns in allen Altersgruppen deutlich abgenommen hat. Hierbei sind es vor allem die über 30-Jährigen, die sich durch die Pandemie insgesamt weniger bewegen. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Verringerung der körperlichen Aktivität insgesamt sehr negativ auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt. Einige Studien zeigen, dass die Polarisierung in Bezug auf den Lebensstil deutlich zunimmt. Das bedeutet, dass die Menschen, die vor der Pandemie bereits eine gesunde Lebensweise geführt haben, jetzt noch mehr darauf achten. Dieser Bevölkerungsteil geht also auch häufiger und bewusster an die frische Luft und nutzt regelmässig die positiven Effekte von Natur, Sport und Bewegung. Allerdings hat der Bewegungsausgleich in der Natur häufig nicht dieselbe Intensität wie Training und Wettkämpfe im Fitnessstudio oder Verein. Auch fehlen uns dabei immer mehr auch die so wichtigen sozialen Aspekte des Sporttreibens. Diejenigen, die bereits vor der Pandemie eher ungesund und bewegungsarm gelebt haben, zeigen aktuell eine deutliche Verringerung der körperlichen Aktivitäten. Und hier zeigen die Daten zur körperlichen und sportlichen Aktivität während des COVID19-Lockdowns, dass diejenigen, die während des Lockdowns fast täglich Sport trieben, das beste subjektive Wohlbefinden hatten und Menschen deren körperliche Aktivität abnahm, zeigten eine schlechtere psychische Gesundheit. Gemeinsam mit meinen wissenschaftlichen Kollegen Prof. Dr. Jana Strahler, Prof. Dr. Karsten Krüger und PD Dr. Britta Krüger konnte ich selbst eine Studie zur psychischen Gesundheit, Resilienz und zur sportlichen Aktivität in der Anfangsphase des ersten COVID-19 Lockdowns in Deutschland durchführen. Die Befunde zeigen, dass sportliche Bewegung während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 mit höherem Wohlbefinden und höherer Resilienz sowie geringerer psychischer Beschwerden verbunden war. Vor allem Menschen mit geringer Resilienz scheinen laut unserer Untersuchung von sportlichen Aktivitäten in Bezug auf ihr Wohlbefinden zu profitieren.
Brauchen wir Menschen das Kräftemessen mit unseresgleichen? Das Individuum Mensch hat von der Steinzeit bis in die Gegenwart nur überlebt und wird dies auch in Zukunft nur schaffen, durch die Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln. Evolution bedeutet Weiterentwicklung und sich bestmöglich an äussere Umstände anzupassen. Hierzu gehört auch schon immer der Vergleich, den die Natur quasi in uns angelegt hat. Ein Vergleich im modernen, sportlichen Sinne stellt der Wettkampf dar. Im Wettstreit geht es um Kooperieren, Wettkämpfen und sich Verständigen. Der Sport bietet den Menschen unserer Gesellschaft die Möglichkeit reichhaltige Erfahrungen und Erkenntnisse im Miteinander und Gegeneinander zu sammeln. Aber noch mal zurück zum Vergleichen. Sich zu vergleichen kann positive, aber auch negative Effekte mit sich bringen. So informieren wir uns darüber, wo wir gerade in unserem sozialen Umfeld oder in unserer Sportart z. B. auf nationaler oder internationaler Ebene stehen, auf welchem Niveau wir uns befinden. Es kann uns auch Aufschluss darüber geben, was wir gut können oder was weniger. Vergleiche vereinfachen häufig auch die Zusammenarbeit in Gruppen oder Teams, indem man schnell erkennt, welche Fähigkeiten oder Fertigkeiten die Menschen untereinander einbringen. Vergleiche können auch dabei helfen, mit Herausforderungen besser umzugehen. Sich mit Menschen zu vergleichen, die in einer bestimmten Sache etwas besser sind als wir, führt häufig zu schnellen Lernerfolgen und erhöhter Motivation. Auch fühlen wir uns manchmal dadurch einfach besser, wenn wir erfolgreicher als andere in einer Sache sind. Auch kann es eine Form der emotionalen Bewältigung sein, dass es anderen noch schlechter geht als uns. Es gibt aber auch die negativen Aspekte des Vergleichens. Menschen fühlen sich oft schlecht, wenn sie sich selbst, ihre Leistungen oder ihr Eigentum mit anderen in Verbindung bringen. Ständiges Vergleichen kann das soziale Miteinander negativ beeinflussen und sorgt immer häufiger dazu, dass Menschen sich von sich selbst und anderen entfremden. Gerade in Bezug auf sportliche Leistungen führt der ständige Vergleich von Werten über Strava, Swift und Co. oft zu Frustration und Missstimmung unter den Freizeitsportlern.
Zur Khardung La Challenge im Rahmen des Ladakh Marathons gibt es ein unterhaltsames Buch von Konrad Smolinski. Er schildert seine Eindrücke aus Ladakh, die Vorbereitung und den Wettkampf in den Jahren 2017 und 2019. Lesenswert! Über folgenden Link kannst du das Buch bestellen.
Laufabenteuer in Ladakh
Ein Ultramarathon im Land der hohen PässeIn deinem neuen Buch «Laufabenteuer in Ladakh» schreibst du über eine aussergewöhnliche Reise zum höchstgelegenen Ultramarathon der Welt. Was reizt dich an diesen extremen Wettkämpfen? Ich finde es sehr spannend und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung wertvoll, immer mal wieder bis an mein körperliches und mentales Limit zu gehen. Quasi den Jäger und Sammler in mir zu wecken und eine Grizzlybär-Situation zu simulieren. Etwas Neues, Unberechenbares und Unbekanntes aufzusuchen. Persönliche Höchstleistungen entstehen nur dort, wo die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit liegen. Für mich, wie für viele unserer Kunden auch, ist die intensive körperliche Belastung, und das Aufsuchen der eigenen Grenzen ein idealer Ausgleich zum Alltag. Wenn ich über mehrere Stunden im Wettkampfmodus bin, dann tauche ich in eine andere Welt ein. Ich bin bei mir. Der Körper funktioniert dann einfach. Und im Ziel sind alle Strapazen vergessen – dann macht sich ein Glücksgefühl breit. Bei solch ausgefallen Reisen kann ich abschalten, abtauchen, über Vieles nachdenken und entwickle währenddessen bereits kreative Ideen für neue spannende sportlich und berufliche Projekte. Ausserdem gefällt mir, dass ich durch solche Wettkampfreisen immer neue Länder, Lebensweisen und Kulturen kennenlernen kann. Zusammenfassend ist es für mich die Kombination aus Wettkampf, Abenteuer und Erholung, was mich zu solch außergewöhnlichen Reisen wie der zur Khardung La Challenge nach Ladakh bewegt.
Das ist so nicht Jedermann/-frau tauglich. Wie kann jeder für sich das geeignete Mass an Sport herausfinden? Zu Beginn oder nach längerer Sportpause fällt es oft schwer für sich selbst den richtigen Trainingsumfang zu bestimmen. Als Erstes sollte man sich überlegen, welche Sportart Freude bereitet oder welche Sportart man schon immer mal erlernen wollte. Dann spielt die zur Verfügung stehende Zeit neben Beruf, Familie und anderen sozialen Verpflichtungen eine wesentliche Rolle. Auch sollte Klarheit darüber bestehen, welche Ziele man verfolgen möchte. Sollte das Sporttreiben im Wesentlichen zur Gesunderhaltung betrieben werden wollen, so kann die Empfehlung der WHO Orientierung bieten. In der aktuellen WHO-Richtlinie wird Erwachsenen wöchentlich mindestens 150 bis 300 Minuten leichte aerobe Herzkreislaufbelastung empfohlen. Alternativ oder in Kombination sind 75 bis 150 Minuten intensive aerobe Aktivität möglich. Darüber hinaus sind mindestens zwei Krafteinheiten pro Woche förderlich. Liegt der Fokus hingegen auf dem wettkampforientierten Sport, wie beispielsweise die von uns betreuten Triathleten, Radsportler oder Läufer, dann sollte deutlich mehr Trainingszeit eingeplant werden. Hier kommen schnell mal 1-2 Stunden täglich bzw. 7-14 Stunden wöchentlich zusammen. Dann kann es sehr hilfreich sein, sich von einem erfahrenen Trainer einen individuellen Trainingsplan erstellen zu lassen. Allgemeine Empfehlungen sind hier sehr schwierig. Zu unterschiedlich sind die bio-psycho-sozialen Voraussetzungen sowie die Ziele und Motive der Menschen. Ein ausführliches Anamnese- und Beratungsgespräch mit dem Experten sollte hier Klarheit bringen. Unter Berücksichtigung der nötigen Regenerationszeiträume gilt mittlerweile in unserer Bewegungsarmen Gesellschaft die pauschale Empfehlung, dass vielseitige körperliche Bewegung jeglicher Art, je mehr, desto besser die Gesundheit und das Wohlbefinden stärken.
Training bezieht sich ja nicht nur auf die physischen Aspekte. Resilienz ist in aller Munde. Was macht sinnvolles Training mit unserer Psyche? Die positiven Auswirkungen von regelmässiger sportlicher Aktivität auf Gesundheit, Wohlbefinden, Gedanken und Gefühle sind unumstritten. Sport ist grundsätzlich ein guter Puffer gegenüber Stressempfinden und Gefühlen wie Ärger und Einsamkeit. Durch die Pandemie haben bei vielen Menschen psychische Beschwerden wie Angstzustände, Depressionen und Stressempfinden erheblich zugenommen. Zur Vorbeugung, Bewältigung und Behandlung helfen neben guter Ernährung und Schlaf vor allem regelmässige Bewegung und körperliches Training. Der Begriff Resilienz beschreibt die Fähigkeit, sich an Widrigkeiten anzupassen, mit ihnen umzugehen und sie zu bewältigen. Resiliente Menschen können sich schneller und effektiver von negativen Erfahrungen erholen. Auch wird Resilienz mit weniger Angst, depressiven Symptomen und positiveren Emotionen verbunden. Die Wechselwirkung zwischen sportlicher Aktivität, Resilienz und psychischer Gesundheit gilt als wissenschaftlich gesichert. Eine höhere sportliche Aktivität geht mit einem höheren Wohlbefinden und einer höheren Belastbarkeit und weniger psychischen Beschwerden einher.
Bei KS-SPORTSWORLD trainiert ihr Menschen in den unterschiedlichsten Sportarten. Muss der leistungsorientierte moderne Mensch auch öfter mal eingebremst werden? Ja, sehr oft sogar. Weil wir Menschen gern in die Falle der Extreme geraten und es niemals zuvor leichter (gefährlicher war), sich mit anderen zu vergleichen. Alles muss stets aussergewöhnlicher, stets erfolgreicher werden. Auffallen um jeden Preis um Anerkennung und Wertschätzung zu erlangen. Je mehr die Menschen mit einem Milliardenaufwand tagtäglich durch Werbung und Medien konditioniert werden irgendetwas zu kaufen oder zu machen, worüber die Nachbarn neidisch sind, je mehr sich die Menschen entsolidarisieren, desto extremer wird auch die Leistungsorientiertheit werden. Durch die sozialen Medien und die Werbung sehen wir permanent Menschen, die glücklicher, fitter, reicher oder erfolgreicher als wir scheinen. Für unsere Wirtschaftsunternehmen wäre es fatal, wenn die Menschen schlagartig auf die Idee kämen, dass es das alte Auto noch tut, der Pullover aus dem vorherigen Winter noch immer ausreichend wärmt und auch drei statt fünf Paar Schuhe zufriedenstellend sind, um von A nach B zu kommen (eigentlich reicht da ja schon genau ein einziges Paar). Es ist die Kunst der Marketingfachleute, in uns stets Bedürfnisse zu wecken, die wir eigentlich gar nicht haben. Und dann das spezielle Thema Social-Media. Wir vergessen hierbei schnell, dass die dortigen Beiträge sehr oft gestellte, bearbeitete Momentaufnahmen sind, welche völlig losgelöst von unserer eigenen Lebenssituation betrachtet werden sollte. Ausserdem hat es sich gesellschaftlich manifestiert, immer etwas tun oder machen zu müssen. Dabei kann es so schön und so wertvoll sein, einfach mal nur „zu sein“.
Bewegung in gesunden Massen. Kann man das so sagen? Kommt drauf an, was ich will. Wenn ich Weltmeister oder Olympiasieger werden möchte, dann reicht das sicher nicht. Wenn ich aber die positiven Effekte von Sport und Bewegung zur Gesunderhaltung nutzen möchte, dann definitiv. Entscheidend sind hierbei immer die persönliche Zielstellung und Ausgangslage einer Person.
Im März 2022 sind wir wieder gemeinsam mit dem ACTREME Triathlon Camp auf Mallorca. Wir freuen uns auf die intensive und spannende Zeit!
Zur Khardung La Challenge im Rahmen des Ladakh Marathons gibt es ein unterhaltsames Buch von Konrad Smolinski. Er schildert seine Eindrücke aus Ladakh, die Vorbereitung und den Wettkampf in den Jahren 2017 und 2019. Lesenswert! Über folgenden Link kannst du das Buch bestellen.
Laufabenteuer in Ladakh
Ein Ultramarathon im Land der hohen Pässe0
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